Bei terrestrisch verbreitetem Fernsehen handelt es sich um das bekannte Antennenfernsehen. Im Gegensatz zum Satellitenfernsehen wird das Fernsehsignal bei der terrestrischen Verbreitung nicht ins All gesandt und von dort auf die Haushalte verteilt, sondern über Sendemasten mit dem Übertragungsstandard DVB-T ausgestrahlt.
Um Fernsehen über die terrestrische Verbreitung empfangen zu können, benötigen Sie einen Empfänger, beispielsweise eine Zimmerantenne. Meist ist eine solche bereits in einen Receiver integriert, sodass Sie nur eine einzige Anschaffung tätigen müssen. Doch auch vorhandene Dachantennen können für den DVB-T-Empfang eingerichtet werden. Bis auf Rundfunkgebühren fallen für das Antennenfernsehen derzeit keinerlei laufende Kosten an. Die terrestrische Verbreitung ist daher für Nutzer kostengünstig nutzbar.
Aus technischen Gründen steht über die terrestrische Verbreitung je nach Wohnsitz nur eine beschränkte Anzahl von Programmen zur Verfügung. Sendefrequenzen sind begrenzt und werden beispielsweise auch für schnelles Internet im Mobilfunk belegt. Manche Privatsender verzichten zudem aus Kostengründen auf eine DVB-T-Ausstrahlung, weil nur eine Minderheit der Deutschen über eine terrestrische Verbreitung fernsieht.
Die terrestrische Verbreitung ist qualitativ nicht mit einer Satellitenausstrahlung vergleichbar. Gerade in Randbereichen der Ausstrahlungsgebiete gibt es häufig Empfangsstörungen. Daraus resultierende Tonartefakte oder Bildausfälle mindern das Fernseherlebnis beträchtlich. Am besten ist der Empfang direkt am Fenster, weil die Signale dort nicht zusätzlich von dicken Wänden abgeschwächt werden.
In Deutschland ist im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern kein Antennenempfang von HDTV möglich, sodass nicht alle Ressourcen von HD-fähigen Displays genutzt werden können. Eine Aufrüstung der terrestrischen Verbreitung hin zur leistungsfähigeren DVB-T2-Technik ist noch nicht beschlossen. Einige Receiver auf dem Markt sind allerdings schon jetzt HD ready.